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Ständiger Husten: Ab wann ist Husten chronisch?

Ständig kribbelt es im Hals, ständiges räuspern und husten, ohne dass Schleim produziert wird oder sich eine Verbesserung einstellt: Einige Menschen leiden unter ständigem, chronischem Husten, obwohl sie eigentlich keine Erkältung oder andere Atemwegsinfektionen haben. Der ständige Hustenreiz strapaziert den Körper stark und kann Reizungen der Bronchien und Luftröhre verursachen. Für Reizungen kann das chronische Husten aber auch im sozialen Umfeld der Betroffenen sorgen. Denn das ununterbrochene Räuspern, Husten und Halsfreimachen wird von vielen Menschen als störend wahrgenommen.

Doch ab wann ist Husten eigentlich chronisch? Zur Abgrenzung verschiedener Arten von Husten wurde in medizinischen Leitlinien festgehalten, dass chronischer Husten länger als acht Wochen besteht. Akuter Husten, der auf eine aktive Infektion hindeuten kann, besteht laut Leitlinien für etwa zwei bis drei Wochen, subakuter Husten für vier bis acht Wochen. Alles über der Grenze von acht Wochen wird dann als chronischer oder ständiger Husten bezeichnet.

Ursachen für ständigen, chronischen Hustenreiz

Die Ursachen für diesen ständigen Hustenreiz können sehr vielfältig sein. Einige Erkrankungen gehen mit einem chronischen Husten einher, so etwa Tuberkulose oder zystische Fibrose. Oft sind aber langwierige Differenzialdiagnosen notwendig, um herauszufinden, welche Ursachen das Kribbeln im Hals und den ständigen Hustenreflex auslösen.

Refluxkrankheit

Reflux bezeichnet das Zurückfließen von ätzender Magensäure in die Speiseröhre. Grund dafür können eine übermäßige Produktion von Magensäure sein oder Funktionsstörungen des Magenschließmuskels. Durch den ständigen Rückfluss von Magensäure werden die Schleimhäute der Speiseröhre stark gereizt. Auch die Stimmbänder können in Mitleidenschaft gezogen werden. Betroffene räuspern sich ständig und können einen chronischen Husten entwickeln.

Herzinsuffizienz

Bei einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit des Herzens kann es zu typischen Symptomen wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit kommen. Menschen mit einer Herzschwäche sind nur noch vermindert belastbar und klagen oft über Atemprobleme. Ein weiteres Anzeichen für Formen der Herzinsuffizienz ist darüber hinaus ein beständiger Reizhusten. Kann das Herz nicht mehr vernünftig pumpen und Blut durch unsere Arterien befördern, kommt es mitunter zu Stauungen in den zur Lunge führenden Arterien. Solche pulmonalen Stauungen können einen chronischen Husten auslösen.

Gewohnheitshusten

Bei Aktivierung senden Hustenrezeptoren über das zentrale Nervensystem Signale an den Hirnstamm, wo dann der Hustenreiz ausgelöst wird. Husten ist also eine grundlegend und fundamental mit dem Nervensystem und unserem Gehirn verbundene Körperfunktion. Bei Stress und Anspannung kann ein „nervöser“ Husten entstehen. Ein Sonderfall solcher wahrscheinlich psychisch ausgelöster Reizhusten ist der „Gewohnheitshusten“, der ohne erkennbare organische Ursachen häufig bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Der grundlose, trockene und reflexartige Gewohnheitshusten wird in einigen Studien als Funktionsstörung beschrieben. Kommt tatsächlich keine andere Ursache für den ständigen Hustenreiz infrage, können in solchen Fällen psychotherapeutische Behandlungen wie die Suggestionstherapie angewendet werden, um Betroffenen zu helfen.

Long Covid

Nach einer Infektion mit COVID19 kommt es einigen Studien zufolge bei etwa zehn Prozent der Betroffenen zu Long Covid. Dabei bleiben bestimmte Symptome der Erkrankung auch mehrere Wochen nach der Genesung noch aktiv. Diese Nachwirkungen der eigentlichen Infektion können Atemwegsbeschwerden, Müdigkeit oder chronischer Husten sein. Selbst wer eine Corona-Infektion symptomlos durchstanden hat, kann auch mehrere Monate nach der Infektion noch Long Covid entwickeln. Bei Betroffenen besonders häufig sind Fatigue Syndrom und ständiger Hustenreiz.

Quelle Text: www.vital.de Autor: Hannes Bublitz

Quelle Bild: www.erkaeltung-online.de

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